Für die knapp 14 Tage, die noch blieben bis Wolfgang und Albin die Reise in die Heimat antreten, hatten wir den Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen im Fokus. Dieser Archipel besteht aus vielen Inseln nördlich von Grenada. Zwischen den einzelnen Inseln sind nur sehr kurze Distanzen zurückzulegen. Wir wollten eben keine großen Tagesstrecken sondern gemütlich von Insel zu Insel cruisen.
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Die Inseln die wir besuchen wollten lagen in nord-nord-östlicher Richtung. Bei dem vorherrschenden Wind aus Nordost hieß das, wir mussten sehr hart am Wind fahren. Etwas was wir in den letzten 6 Wochen nie machen mussten. Entsprechend hart war die Umstellung – wieder mit starker Krängung fahren, aufkreuzen gegen starke Wellen und die doppelte Strecke zurücklegen.
Wir besuchten die Insel Carriacou die noch zum Staat Grenada gehört. Hier mussten wir ausklarieren (also offiziell aus Grenada ausreisen). Weiter ging der Törn nach Union Island, die erste Insel die zum Staat St. Vincent gehört. Offizielle Einreise mit Stempel im Pass und einige weitere Dokumente sind elektronisch vorzulegen. Obwohl es mit einer App am Tablet schon die elektronische Ein- und Ausreise Anmeldung (sailclear.com) gibt, dauert der Behördengang manchmal bis zu zwei Stunden.
Weiter ging die Reise nach Mayreau, der Hauptinsel der Tobago Cays. Der Wind war zeitweise sehr stark und obwohl wir unsere Ankerplätze immer auf der Leeseite der Inseln (im Westen) wählten, war es nachts öfter etwas sehr böig und unruhig. Das Gute an dieser Sache war, dass unsere Windgenerator jede Menge Strom produzieren konnte, und sich so die Bordbatterien nur langsam entluden. Der Haupt Stromverbraucher auf der Panta Rhei ist der Kühlschrank, der bei den hohen herrschenden Temperaturen sehr viel in Betrieb ist.
Die nördlichste Insel die wir besuchten war Canouan. Vor dem Hauptort Charlestown fanden wir einen guten Ankerplatz, allerdings war dieser auch sehr windig. Aber unser Anker hielt sehr gut den stärksten Böen stand. Hier konnten wir von einem einheimischen Fischer eine lebendige Languste erstehen. Nicht billig aber wesentlich preiswerter als im Restaurant. Nur kochen mussten wir das Tier selber. Unser größter Nudeltopf war zu klein, so wurde die Languste nach der Tötung etwas zerkleinert. Mit vereinten Kräften wurde gekocht und sogleich warm verspeist. Es war ein absoluter Leckerbissen, nicht für jeden Tag aber etwas sehr Typisches für die Karibik.
Langsam segelten wir wieder nach Süden Richtung Grenada. Nicht ohne den einen oder anderen malerischen Ankerplatz zu besuchen. Aber jede noch so lange Reise hat ein Ende. Wolfgang und Albin verlassen mich am Sonntag Richtung Heimat. 9 lange Wochen waren wir ein gutes Team. Die Atlantiküberquerung ist wirklich perfekt verlaufen. Gutes Wetter und beständiger Wind haben uns zur kurzen Reisezeit von 18 Tagen verholfen. Wir hatten keinerlei körperliche Beschwerden, die gesamte Bordapotheke verbleibt unbenutzt auf der Panta Rhei. Danke meiner Crew für die geleistete Arbeit und die Harmonie im Leben an Bord.
Zusammenfassend noch einige Daten:
Teneriffa nach Sal: 30.12.2022 bis 5.1.2023 – 782sm
Sal nach Mindelo: 9.1.2023 bis 10.1.2023 – 121sm
Mindelo nach Grenada: 16.1.2023 bis 4.2.2023 – 2186sm
Grenadinentörn: 12.2.2023 bis 24.2.2023 – 132sm
Gesamtstrecke: 3221sm oder 5965km