Sonntag 28.4. – 8. Segeltag

Man macht Pläne und dann kommt es doch anders. Unser Plan war am Sonntag Abend nach ca. 830sm in Bermuda anzukommen. Tatsächlich sind wir noch ca. 200sm südlich der Insel. Starker Nord Ost Wind und entsprechend hohe Wellen aus Nord verhinderten einen direkten Kurs. Die letzten 3 Tage kämpften wir gegen Wind und Welle und kamen zwar langsam Richtung Norden aber gleichzeitig auch weiter nach Westen. Dabei hatten wir noch Glück dass und die kräftige Front bei Bermuda mit angesagten 24-30kn Wind nur abgeschwächt weiter südlich erreichte. Also sind wir den 8. Tag ohne Pause gegenan unterwegs. Segler wissen dass das zwar möglich aber nicht die schönste Art zu reisen ist. Alles ist sehr erschwert möglich, jede Aktivität vom Klo gehen bis Anziehen und Kochen muß gut überlegt werden. Außerdem wird bei hohen Seegang das Schiff auch sehr beansprucht. Die Umlenkrolle am Großsegelschothorn ist ausgerissen und das Segel flatterte frei im Wind. Hans und ich habe dann sofort die Reparatur mit Bordmitteln begonnen und wir sind sehr stolz darauf dass es trotz der Beanspruchungen bis jetzt gut hält. Aber in Bermuda muß das Segel in die Werkstatt. Heute hat endlich Wind und Wellen etwas nachgelassen, wir fahren direkten Kurs mit Motor. Für heute Nacht und morgen früh sollte auch endlich der Wind nach Norden bzw. West drehen. Damit könnten wir die letzten 200sm auch mit Segel Kraft erreichen. Sonst geht’s uns gut, wir ernähren uns sehr sparsam aber gut. Heute kochte Hans Weißkraut mit Kartoffeln, das Kraut war dringend zu verkochen. Unser Satelliten Telefon funktioniert noch immer nicht gut, man kann telefonieren und in einer Richtung SMS austauschen, auch E-Mail funktioniert noch einigen guten Zusprüchen. Aber leider kann ich keine Grib/ Wetter Files downloaden was für die weitere Reise sehr wichtig wird. Ich hoffe auf Bermuda entsprechende Fachleute zu finden die mir weiterhelfen können. Der Aufenthalt wird schon etwas stressig werden, aber zuerst wollen wir mal hinkommen.
Liebe Grüsse von der Panta Rhei

Donnerstag 24.4. – 5. Segeltag

Mühsam kämpfen wir uns gegen Norden. Der anhaltende leichte NO Wind und die westwärts setzende Meeresströmung bringen uns immer weiter nach Westen. So entschieden wir heute früh wieder mal den Motor einzuschalten und direkten Kurs auf Bermuda zu fahren. Das brachte uns heute schon ein gutes Stück Richtung Ziel. Gestern am 4. Segeltag hatten wir zwar nicht viel Wind dafür eine ziemlich grausige See die abends das Kochen unter Fahrt unmöglich machte. Wir mußten das Schiff für eine Stunde mit backstehender Fock gegen den Wind stellen und uns treiben lassen. So konnte Hans bei vernünftiger Schiffs Bewegung die Krautfleckerl kochen. Danach passierte uns noch das Mißgeschick dass wir bei den Schiffs Drehungen die Angelschnur um den Kiel wickelten was uns wieder einen schönen Kunstköder kostete. Gefangen haben wir mit beiden Angeln auch wieder nur Seegras. Sehr lästig, das Seegras wickelt sich um den Köderhaken und wenn genug drauf ist rauscht die Angel aus und man glaubt noch an einen dicken Fisch. So vergehen die Tage mit wenig Aktivität viel Schlaf, Lesen, Rätsellösen und Reden. Uns geht’s gut aber wir freuen uns schon auf die Insel Bermuda die wir hoffen am Sonntag zu erreichen. Liebe Grüsse von der Panta Rhei.

Dienstag 23.4. – 3. Segeltag

Sie hat uns erwischt, heute um 04:00 war die Flaute da. Früher als vorhergesagt. Wir rechneten mit Windstille ab der Nacht auf Mittwoch. So starteten wir den Diesel und Motoren nun schon den ganzen Tag Richtung Bermuda. Und auch morgen Mittwoch sollte auch noch mit wenig Wind bleiben. Wir werden sehen, wir können es nicht beeinflussen. Es gibt nicht viel zu tun den ganzen Tag. Unser Kugel runder Fußballgroßer Kürbis machte sich gestern bei voller Schräglage und nach einigen Schlägen aufs Boot selbstständig und flog mit einem hohen Bogen aus dem Netz auf den Fußboden. Nicht so viel Glück hatten wir mit der Ananas die auch flüchete, aber ins Meer stürzte. Der Kürbis zerbrach bei seinem Sturz in zwei Hälften und somit wurde er gleich zu Kartoffel Kürbis Gulasch verkocht. Ich kämpfe noch immer mit der Funktion unserer Satelliten Anlage die sich aus irgendwelchen Gründen weigert, Grib Files für die Wettervorhersage aus dem Internet zu laden.
Wir haben 550sm bis Bermuda zu fahren. Es ist noch zu früh eine verlässliche Ankunftszeit zu errechnen. An Bord ist alles wohlauf wir gehen satt in die dritte Nacht seit der Abfahrt.
Liebe Grüsse von der Panta Rhei.

Montag 22.4. – 2. Segeltag

Die erste Nacht an diesem Törn nach Bermuda verging reibungslos. Ausreichend Wind aber auch hohe Wellen machten uns etwas zu schaffen. Die Nachtwache war auf 3 x 3 Stunden von 9:00 Abends bis 6:00 morgens. So konnte jeder auch ausreichend Schlaf finden. Der Wind wurde im Laufe des Tages etwas weniger und wir konnten wieder die volle Segelfläche mit Großsegel und Genua verwenden. Auch drehte der Wind etwas östlicher so dass wir nicht mehr hart am Wind segeln mußten. Auch der Appetit stellte sich wieder ein und es gab eine ordentliche Portion Spagetti mit Sugo.
Das Tagesetmal von gestern auf heute betrug 110sm. Also es geht voran und mit jeden Tag gewöhnen wir uns an die Situation. Es gibt ja nicht wirklich viel zu tun, aber der Tag vergeht auch so schön. Heute haben wir Vollmond es liegt wieder eine herrlich helle Mondnacht zum Segeln vor uns.
Liebe Grüsse von der Panta Rhei

Sonntag 21.4. – 1. Segeltag

Nach den luxurösen Tagen in der Marina Puerto Bahia war es Zeit Richtung Bermuda aufzubrechen. Die Wettervorhersage sagte uns OstNordOst Wind mit Stärke 3-4 voraus. Sehr gute Bedingungen um nach Norden zu kommen. Die Insel Bermuda liegt ca. 800sm im Atlantik und gilt als gutes Zwischenziel um mit den in dieser Breite „hoffentlich“ vorherrschenden Westwinden zu den Azoren zu kommen. Aber zuerst mal dahin kommen. Die 18sm von Samana bis zum östlichen Kap mußten wir gegenan kreuzen. Nach dem Kap war der Wind nördlicher als vorausgesagt, wir mußten hart am Wind segeln und auch die hohen Atlantik Wellen stoppten uns ziemlich brutal. Mit dem Hart am Wind segeln verging der Tag und auch die erste Nacht. Die ungewohnte Schräglage und die abrupten Stöße im Schiff machten uns etwas zu schaffen. Als Abendmahl mußte eine chinesische Instant Suppe genügen. Mehr brauchte am heutigen Abend auch keiner mehr. Aber die Stimmung an Bord blieb gut und wir segeln mit guter Geschwindigkeit Richtung Norden.
Liebe Grüsse von Bord der Panta Rhei, Börny, Hans und Franz