Donnerstag 2.2. – 17. Segeltag

Der Wind legte gestern einen Zahn zu er blies beständig zwischen 12 und 15kn. Damit konnten wir mit vollen Segeln ein Spitzenetmal von 132sm erreichen. Und das ohne in den letzten 48 Stunden einmal die Segel verändert zu haben. Natürlich wurde das Leben an Bord eine Spur unkomfortabler. Besonders das Rollen des Bootes 15° in beide Richtungen läßt dich regelmäßig aufwachen. Da ist es draußen bei der Nachtwache vergleichsweise gemütlich. Es ist nicht mehr kalt, ein Pullover und eine lange Hose genügt und manchmal eine Decke über die Füße.
Die Nacht ist durch den voller werdenden Mond hell erleuchtet. Man sieht auch nachts sehr weit, der Nachteil ist halt dass sich der Sternenhimmel nicht mehr so spektakulär über uns spannt.
Trotz der relativen Nähe zum Land (nach Tobago 80sm) gibt es ganz wenige Schiffe zu sehen. Heute nacht weckte mich ein Tanker der in unsere AIS Überwachung reingefahren ist. Er passierte uns in ca. 1sm Entfernung. In der Nacht sah ich das 250m lange Schiff schon sehr nahe passieren. Vereinzelt umkreisen uns schon Landvögel, ein gutes Zeichen, wir nähern uns tatsächlich dem Land.
Heute kochte Albin nochmal Hausmannskost, Selchfleisch mit Kartoffelpürre und Sauerkraut. Ich glaube die gute Küche zuhause fehlt im schon. Oder möchte er wirklich vermeiden dass ich den ganzen Speck in der Karibik gegen Langusten und Meerestiere eintausche.
Wir lesen uns langsam auch in die Reiseinformationen von Grenada, Saint Vincent und St. Lucia ein. Im Bereich von 120sm von Grenada bis Martinique liegen 14 Inseln und 55 Ankerplätze. Das wäre genug für zwei Monate Aufenthalt. Die meisten Ankerbuchten haben weißen Sandstrand, in vielen gibt es Korallenriffe die man mit Maske, Flossen und Schnorchel erkunden kann. Ein Paradies das wir uns mit der langen Überfahrt verdient haben.
Mit der derzeitigen Geschwindigkeit gerechnet müßten wir in der Nacht von Freitag auf Samstag in St. Georges Grenada ankommen. Wir hoffen der Wind hält durch. Auch unsere brave Panta Rhei scheint das Land zu riechen, wir rauschen wirklich mit guter Geschwindigkeit Richtung Westen und werden bald das „gelobte“ Land (schwankend) betreten. Auch die erste Süßwasserdusche an Land wird ein wahres Highlight werden. Auf das freuen wir uns alle.
Liebe Grüsse von Bord der Panta Rhei.
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