Wolfgang und Kurt, zwei langjährige Segelfreunde begleiteten mich im Frühjahr 2022 beim Überstellungstörn von Spanien nach Portugal.
Almerimar liegt zwischen den Städten Almeria und Malaga im Süden von Spanien inmitten von riesigen Plastikplanenfeldern, von wo das Wintergemüse für ganz Europa kommt. Almerimar ist außerdem ein Touristenzentrum mit einer großen Marina, die viele Segler als Winterquartier nutzen.
Nach der Anreise über Malaga im Hafen angekommen, mussten wir zuerst die Panta Rhei vom Saharastaub befreien. Außerdem herrschte Westwind in Sturmstärke, die Hafen Ein-und Ausfahrt war gesperrt. So verbrachten wir die nächsten Tage mit Bootreinigen und Sightseeing sowie Bar- und Restaurantbesuchen.
Nach vier Tagen legte sich der Sturm und wir konnten auslaufen. Wir fuhren mit einem kurzen Ankerstopp vor Malaga in zwei Tagen direkt nach Gibraltar. Hier machten wir drei Tage Halt und besichtigten die zu England gehörende Halbinsel.
Ein besonderes Highlight auf einer Segelreise ist sicher die Durchfahrt der Straße von Gibraltar. In der Landenge zwischen Afrika und Europa weht der Wind meistens aus West, seltener aus Ost. Weiters sind die Gezeitenströme in der Meerenge zu berücksichtigen. Außerdem ist auch auf den beträchtlichen Frachtschiffsverkehr zu achten. Wir haben bei der Ausfahrt aus Gibraltar den richtigen Tidenstrom errechnet und kamen anfangs auch gut Richtung Westen voran. Später am Tag frischte der Westwind kräftig auf und wir mussten bis Tarifa mit dem Motor fahren.
Nach zwei Tagesetappen mit Übernachtung in der Marina Barbate erreichten wir die Stadt Cadiz. Die Marina Puerto America liegt direkt vor der Altstadt und wir konnten die Besichtigungen zu Fuß unternehmen. Cadiz ist eine alte spanische Hafenstadt und ist fast allseitig vom Meer umschlossen. Nach der Entdeckung Amerikas wurde Cadiz bedeutend als Hauptstapelplatz des spanischen Handels mit den Kolonien in Übersee.
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die Kathedrale mit Glockenturm, von wo man einen guten Ausblick über die Stadt hat. Auch der zentrale Wochenmarkt am Wochenende ist eine kulinarischen Besuch wert. Hier wird alles angeboten, von Fisch und Meeresfrüchten, über Obst und Gemüse bis zu Wurst und Fleisch was das Herz begehrt. Wir stockten am Markt unsere Bordvorräte auf und kosteten die Spezialitäten an den zahlreichen Ständen rund um die Markthalle. Auch eine Sherryverkostung am Abend haben wir uns nicht entgehen lassen.
Nach zwei Tagesetappen und Übernachtungen in Punta Umbria und in der Bucht vor Faro erreichten wir unser Törnziel, die Marina Lagos. Hier blieben wir noch einige Tage bis zur Rückreise nach Wien.
