Also setzten wir Alternativbesegelung mit Kutter und Großsegel und fuhren zwar etwas langsamer aber sicher Richtung Grenada. Heute Vormittag, nach kräftigen Frühstück gingen wir mit vereinten Kräften an die Reparatur. Zu erst waren alle „Spezial“ Werkzeuge die im gesamten Schiff verteilt waren aufzutreiben. Schwerer Hammer und kräftige Rohr- und Wasserpumpenzange, die man ja eher selten braucht waren natürlich zuunterstert in der Backkiste verstaut. Einen schweren Anker hatten wir als Reserve mit, der diente als Amboss zum Richten von Schlitten und Führungsschiene. Und das wichtigste Werkzeug war die Nietzange für 5mm Blindnieten, mit denen wir die Führungsschiene wieder am Mast befestigen wollten. Ich war mir nicht sicher wieviele „Nieten“ ich an Bord mithatte – bitte nicht falsch zu verstehen – ich meine die Reserve Nieten zur Reparatur. Also das Ergebnis nach 3 Stunden perfekter Zusammenarbeit der Crew und natürlich mit dem Improvisationstalent Wolfgang, der sup
er mit
dem schweren Hammer hantierte, waren die Dinge wieder fast wie neu. Leider hatte ich zuwenig Reservenieten um es ganz perfekt zu machen. Dies muß nun bis Grenada warten. Für die Reparatur zugute kam uns auch, dass sich heute der Atlantik sehr milde zeigte und es wenig Wind und Wellen gab. Nach Aufräumen und dem Verstauen des Werkzeugs gab es als Belohnung eine Dose kaltes Bier für jeden. (Für Mario natürlich „bleifrei“). Nach der kurzen Rast hatte sich der Wind auf 10-12kn Geschwindigkeit reduziert, ideale Bedingungen um einmal den Blister auszupacken und zu setzten. Das über 100m2 große farbige Nylonsegel beschleunigte unsere Fahrt auf über 6kn. Und das bei „ganz wenig“ Welle. Wir fühlten uns schon fast wie in Kroatien, halt ohne Landsicht.
Zu erwähnen wäre noch das perfekte Freitag Abendmahl mit den gebratenen Filets der Goldmakrele mit Reis und Tomatensalat. Für morgen hat Mario wieder Angelerlaubnis, einen solchen Leckerbissen kann er jederzeit wieder an Bord holen.
Wir gleiten jetzt noch mit dem Blister in den Sonnenuntergang dann wird wieder auf Standard – Vorwindbesegelung gewechselt. Trotz der Panne hatten wir gestern wieder ein Tagesetmal von 115sm. So könnte es von uns aus weitergehen – 1500sm bis Grenada.
Liebe Grüsse von Bord der Panta Rhei.