Montag 23.1. – 7. Seetag

Mit dem gestrigen Tag war die erste Segelwoche seit Mindelo komplett. Sieben Tage und Nächte haben unseren Bordalltag zur Routine werden lassen. Der gestrige Tag hatte an Ereignissen nicht viel zu bieten. Keine Panne oder Reparatur erforderlich. Die Starterbatterie vom Dieselmotor geht langsam in die Knie und muß nach 7 Jahren ausgetauscht werden. Wir können die Maschine auch über ein Überbrückungskabel von der Hauptbatterie starten. Wir lassen die Maschine stundenweise auf Standgas laufen, um sicher zu gehen dass sie in Notsituationen verfügbar ist und auch um den Stromspeicher aufzufüllen. Windgenerator und Solarkollektoren liefern nur ca. ein Drittel unses Stromverbrauches an Bord.
Ich hatte heute früh von 04:00 bis 08:00 die letzte Wache. Übriges meine Lieblingswache. Man steht sehr früh auf, ist ausgeschlafen und kann die Eindrücke aus der Umwelt gut aufnehen. Es ist noch stockdunkel und der Sternenhimmel spannt sich wie eine Kuppel über das Boot. Es sind so unglaublich viele Sterne zu sehen. Sternbilder kann man nur mit Hilfe von Computervorlagen erhkennen sonst gehen sie im Meer der Himmelskörper unter. Außerdem schauen die Sternbilder anders aus als bei uns zu Hause. Der Große Wagen zB. steht auf dem Kopf. Man kann stundenlang liegen und nach oben gucken. Das Boot gleitet mit leichten Wellenrauschen durch die Nacht und zieht an beiden Seiten ein Leuchtspur mit sich. Es sind dies Leuchtalgen die bei der Störung durch den Bootsrumpf ins Leuchten kommen. Auch im Heckwasser ist diese Leuchtspur zu sehen.
Wir kommen jetzt so richtig in die Passatzone. Die Sonnenuntergänge und besonders die Sonnenaufgänge sind einfach spektakulär. Das Schönste an der Frühwache ist eben das Erleben dieses langsamen Erwachen des Tages, der sich mit bläulch-violetter Färbung ankündigt. Dann ändert sich die Farbgebung in die gelb-orangen Töne bis schließlich die Sonnenscheibe durchbricht, es richtig hell und die Wärme fühlbar wird.
Heute nachmitag haben wir uns Mühlviertler durchgesetzt und es gab Geselchtes mit Grießknödel und Sauerkraut, zusätzlich noch kalten Krautsalat. Ich denke dass wir alle drei zuviel gegessen haben. Wir werden dies (hoffentlich nicht) in der Nacht merken.
Ihr seht es geht uns sehr gut, wir machen auch ordentlich Meilen. Gestern waren es wieder 125sm. Der Blister bringt uns ordentlich voran, das perfekte Segel für bis zu 15kn Wind von achtern. Heute waren wir übrigens ziemlich genau in der Mitte des Atlantik – zurück nach Senegal in Afrika ist es gleich weit wie in die Karibik.
Liebe Grüsse von Bord der Panta Rhei
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