Dienstag 24.1. – 8. Segeltag

Einige AIS Alarme hielten letzte Nacht unsere Wachen Wolfgang und Albin in Bewegung. Zuerst näherte sich langsam von hinten eine unbekannte Yacht auf fast Kollisionskurs. Ab dem Abstand von 1,5 sm gab unser Wachsystem automatisch Alarm. Ich versuchte die Yacht per Funk zu erreichen, ohne Erfolg, niemand meldete sich. Kurz danach drehte dann aber das Segelboot abrupt ab und entfernte sich wieder auf 2 sm Abstand. Während der Wache von Albin näherte sich ein schnellfahrender Frachter ebenfalls auf Kollisionkurs. Unser AIS System erkannte, dass, wenn wir beide unseren Kurs und Geschwindigkeit halten, der Frachter uns in knapp einer Seemeile Abstand passieren würde. Zur Sicherheit funkte ich mit dem Frachter, ob er uns auch sehen würde. „No worries, we see you and we take care of you“ war seine freundliche Antwort. Danach erreichte ich auch den Skipper des Segelbootes mit der knappen Annäherung. Er entschuldigte sich knapp, dass es nicht seine Absicht war. Offensichtlich ha
tte die
Wache auf seinem Boot geschlafen. Es war ein schwedisches Boot mit dem gleichen Zielhafen Grenada wie wir. Aber man sieht, auch wenn nicht viel Verkehr auf dem Atlantik und die Wahrscheinlichkeit einer Kollisioin sehr gering ist, sind unsere Nachtwachen ganz wichtig.
Heute vormittag hatten wir nach 4 Stunden perfektem Blistersegelns plötzlich eine gewaltige Windböe, die das Boot aus dem Ruder laufen ließ und kurzfristig Chaos und Verwirrung bei der Crew stiftete. Beim anschließenden Einholen riss uns die Holeleine aus dem Bergeschlauch. Damit hatten wir dann schon wieder ein Problem und eine Weile zu tun um das große farbige Segel an Bord zu bekommen. Unsere Crew meisterte auch diesen ungeplanten Stresstest bravorös und jeder verdiente sich damit ein Manöverbier. Gott sei Dank gab es danach wieder etwas zu reparieren und wir konnten dies auch mit vorhandenen Bordmitteln hinkriegen. Mit solchen Aktionen wird uns nicht fad und wir lernen täglich Neues dazu. Und außerdem sind wir nicht auf einer Kreuzfahrt sondern wollten ja das „kleine“ Abenteuer.
Aus der Bordküche gab es heute Kürbisgulasch mit Süsskartoffeln und Tomatensalat. Außerdem produzierte ich meine berühmten Bierweckerln und Mario spendierte dazu ein bleifreies Bier. Die Weckerl schmeckten „trotzdem“. Das Tagesetmal betrug heute 124 sm. Morgen erwarten wir das „Gipfelfest“ – das heißt halbe Strecke und dann gehtˋs bergab.
Liebe Grüsse vonr Bord der Panta Rhei

Montag 23.1. – 7. Seetag

Mit dem gestrigen Tag war die erste Segelwoche seit Mindelo komplett. Sieben Tage und Nächte haben unseren Bordalltag zur Routine werden lassen. Der gestrige Tag hatte an Ereignissen nicht viel zu bieten. Keine Panne oder Reparatur erforderlich. Die Starterbatterie vom Dieselmotor geht langsam in die Knie und muß nach 7 Jahren ausgetauscht werden. Wir können die Maschine auch über ein Überbrückungskabel von der Hauptbatterie starten. Wir lassen die Maschine stundenweise auf Standgas laufen, um sicher zu gehen dass sie in Notsituationen verfügbar ist und auch um den Stromspeicher aufzufüllen. Windgenerator und Solarkollektoren liefern nur ca. ein Drittel unses Stromverbrauches an Bord.
Ich hatte heute früh von 04:00 bis 08:00 die letzte Wache. Übriges meine Lieblingswache. Man steht sehr früh auf, ist ausgeschlafen und kann die Eindrücke aus der Umwelt gut aufnehen. Es ist noch stockdunkel und der Sternenhimmel spannt sich wie eine Kuppel über das Boot. Es sind so unglaublich viele Sterne zu sehen. Sternbilder kann man nur mit Hilfe von Computervorlagen erhkennen sonst gehen sie im Meer der Himmelskörper unter. Außerdem schauen die Sternbilder anders aus als bei uns zu Hause. Der Große Wagen zB. steht auf dem Kopf. Man kann stundenlang liegen und nach oben gucken. Das Boot gleitet mit leichten Wellenrauschen durch die Nacht und zieht an beiden Seiten ein Leuchtspur mit sich. Es sind dies Leuchtalgen die bei der Störung durch den Bootsrumpf ins Leuchten kommen. Auch im Heckwasser ist diese Leuchtspur zu sehen.
Wir kommen jetzt so richtig in die Passatzone. Die Sonnenuntergänge und besonders die Sonnenaufgänge sind einfach spektakulär. Das Schönste an der Frühwache ist eben das Erleben dieses langsamen Erwachen des Tages, der sich mit bläulch-violetter Färbung ankündigt. Dann ändert sich die Farbgebung in die gelb-orangen Töne bis schließlich die Sonnenscheibe durchbricht, es richtig hell und die Wärme fühlbar wird.
Heute nachmitag haben wir uns Mühlviertler durchgesetzt und es gab Geselchtes mit Grießknödel und Sauerkraut, zusätzlich noch kalten Krautsalat. Ich denke dass wir alle drei zuviel gegessen haben. Wir werden dies (hoffentlich nicht) in der Nacht merken.
Ihr seht es geht uns sehr gut, wir machen auch ordentlich Meilen. Gestern waren es wieder 125sm. Der Blister bringt uns ordentlich voran, das perfekte Segel für bis zu 15kn Wind von achtern. Heute waren wir übrigens ziemlich genau in der Mitte des Atlantik – zurück nach Senegal in Afrika ist es gleich weit wie in die Karibik.
Liebe Grüsse von Bord der Panta Rhei

Sonntag 22.1. – 6. Seetag

Der gestrige Tag endete zwar mit schönem Blistersegeln in den Sonnenuntergang, aber dann hatten wir große Probleme beim Bergen des Segels. Der Bergeschlauch der über das Segel gezogen werden muß, ließ sich nicht mehr bewegen. Irgend etwas hatte sich im Schlauch vertörnt und blockierte die Bergeleinen. Na zu guter Letzt schafften wir es doch mit unseren 8 Händen das Riesending zu bewältigen. Heute vormittag schauten wir uns das Problem genauer an und fanden einen vertörnten Stahldraht in dem sich in die Bergeleinen verwickelt hatten. Mario ist uns eine große Hilfe bei der Bewältigung solcher Probleme auf dem stark schwankenden Vorschiff. Er ist ein Sportler und wesentlich fitter als wir „Alten“.
Heute zu mittag habe ich den Körperwaschtag ausgerufen. Wir schütteten uns gegenseitig Eimerweise Seewasser (ca.25°) über die Köpfe. Nach gründlichen Einseifen und einer zweiten Seewasserkübeldusche wurde ganz sparsam mit Süsswasser abgespült. Danach von Sonne und Wind trocknen lassen – Ein absolutes Hochgefühl stellt sich ein.
Ich wiederhole mich zwar, aber so kann es weitergehen. Blauer Himmel, dunkelblaues Meer, moderate Wellen und ausreichend und nicht zuviel Wind. So erreichten wir gestern wieder ein Tagesetmal von 115sm. Bald haben wir die halbe Strecke geschafft.
Liebe Grüsse von Bord der Panta Rhei.

Samstag 21.1. – 5. Seetag

Was gibt es für den gestrigen Tag zu berichten?. Regelmäßige Leser unseres Blogs werden sich wundern, es gibt kaum Negatives auf dem Blog zu lesen. Aber gestern ist auch bei uns etwas schiefgegangen. Nicht der Bananenkuchen, der schmeckte ganz gut, sodaß heute mittag nichts mehr da war. Ich schrieb im gestrigen Blog von unserer konservativen Nachtbesegelung, damit nichts kaputt ginge. Aber bei meiner Nachtwache von 8:00 bis 12:00 brach der Spinnakerbaum an dem die Genua ausgebaumt hing, vom Mast weg. Der Führungsschlitten, der auf der Mastschiene auf und ab gleitet, hat sich aufgebogen, geöffnet und damit hatte der Baum keine fixe Halterung mehr. Ich hatte in der Nacht ordentlich zu tun um die flatternde Genua unter Kontrolle zu bringen und das Segel einzurollen. An eine Reparatur war in der Nacht nicht zu denken. Freiwillig im Finstern mit Stirnlampe am Vorschiff herumzuturnen – Nicht bei uns.
Also setzten wir Alternativbesegelung mit Kutter und Großsegel und fuhren zwar etwas langsamer aber sicher Richtung Grenada. Heute Vormittag, nach kräftigen Frühstück gingen wir mit vereinten Kräften an die Reparatur. Zu erst waren alle „Spezial“ Werkzeuge die im gesamten Schiff verteilt waren aufzutreiben. Schwerer Hammer und kräftige Rohr- und Wasserpumpenzange, die man ja eher selten braucht waren natürlich zuunterstert in der Backkiste verstaut. Einen schweren Anker hatten wir als Reserve mit, der diente als Amboss zum Richten von Schlitten und Führungsschiene. Und das wichtigste Werkzeug war die Nietzange für 5mm Blindnieten, mit denen wir die Führungsschiene wieder am Mast befestigen wollten. Ich war mir nicht sicher wieviele „Nieten“ ich an Bord mithatte – bitte nicht falsch zu verstehen – ich meine die Reserve Nieten zur Reparatur. Also das Ergebnis nach 3 Stunden perfekter Zusammenarbeit der Crew und natürlich mit dem Improvisationstalent Wolfgang, der sup
er mit
dem schweren Hammer hantierte, waren die Dinge wieder fast wie neu. Leider hatte ich zuwenig Reservenieten um es ganz perfekt zu machen. Dies muß nun bis Grenada warten. Für die Reparatur zugute kam uns auch, dass sich heute der Atlantik sehr milde zeigte und es wenig Wind und Wellen gab. Nach Aufräumen und dem Verstauen des Werkzeugs gab es als Belohnung eine Dose kaltes Bier für jeden. (Für Mario natürlich „bleifrei“). Nach der kurzen Rast hatte sich der Wind auf 10-12kn Geschwindigkeit reduziert, ideale Bedingungen um einmal den Blister auszupacken und zu setzten. Das über 100m2 große farbige Nylonsegel beschleunigte unsere Fahrt auf über 6kn. Und das bei „ganz wenig“ Welle. Wir fühlten uns schon fast wie in Kroatien, halt ohne Landsicht.
Zu erwähnen wäre noch das perfekte Freitag Abendmahl mit den gebratenen Filets der Goldmakrele mit Reis und Tomatensalat. Für morgen hat Mario wieder Angelerlaubnis, einen solchen Leckerbissen kann er jederzeit wieder an Bord holen.
Wir gleiten jetzt noch mit dem Blister in den Sonnenuntergang dann wird wieder auf Standard – Vorwindbesegelung gewechselt. Trotz der Panne hatten wir gestern wieder ein Tagesetmal von 115sm. So könnte es von uns aus weitergehen – 1500sm bis Grenada.
Liebe Grüsse von Bord der Panta Rhei.

Freitag 20.1. – 4. Seetag

Nicht viel Neues an Bord der Panta Rhei. Wir hatten gutes Wetter mit blauen Himmel und tiefblauen Meer. Der Wind moderat mit Stärke 3 kam aus Osten, genau wo wir herkommen und schiebt uns exakt nach Westen. Mit beiden Vorsegeln, davon die Genua ausgebaumt fuhren wir im Schnitt 5-6kn Geschwindigkeit. Wir sind zufrieden. Alles was schneller geht braucht mehr Wind und bringt zwangsläufig auch wesentlich höhere Wellen. Lieber konservativ segeln und schauen dass nichts kaputt geht oder sich jemand verletzt. Blaue Flecken gibt es jetzt schon genug. Gestern kochte Albin zum Abendessen Gulasch im Kelomat.
Ein Highlight hatten wir heute vormittag. Der Fang einer Goldmakrele, auch Mahi Mahi genannt. Diesmal etwas größer, so 80-90cm lang und gut 2kg schwer. Da hatten wir schon ordentlich zu tun um die 200m Schnur mit dem Fisch dran, einzuholen. Mario hat danach den Fisch sauber und ordentlich filetiert. Wir freuen uns heute abend auf gegrillten Fisch mit Reis und Tomatensalat. Und das Restgulasch gibt es halt morgen. Nachdem die mitgebrachten (grünen) Bananen schnell gelb und reif werden gibt es heute zum Nachtisch Bananenkuchen. Der wird gerade gebacken, über das Ergebnis berichte ich morgen.
Liebe Grüsse von Bord der Panta Rhei.

Donnerstag 19.1. – 3. Segeltag

Der gestrige Tag endete um 12:00 mittag mit einem Rekordetmal von 143sm. Diese Riesen Tagesstrecke war aber teuer erkauft. Nachmitag waren Wind und Wellen noch relativ moderat, wir konnten gut Spagetti mit Fleischsauce kochen. Am Abend frischte der Wind ordentlich auf und wir mußten in Zweistundentakt die Segel verkleinern. Bei Windstärke 6 und Böen darüber reichte auch die Segelfläche eines „Taschentuches“ aus um mit hoher Geschwndigkeit durch die Wellen zu surfen. Die Wellen wurden über Nacht so hoch, dass wir schon echt bergauf und bergab fuhren. Bergab steigerte sich die Geschwindigkeit auf bis zu 8,5kn. Unser Leben an Bord das ja auch unter normalen Umständen schon sehr bewegt ist, wurde fast unerträglich. Alles was nicht angeschraubt war, flog durch die Kabine. Einfache Dinge wie das An- und Ausziehen, das Toilette gehen wurde dann zum Balanceakt. Auch das Schlafen wurde weniger erholsam, wurde man doch durch das ständige Nicken und Rollen des Boots wach und mußte
ständig ständig die beste Schlafstellug suchen. Geräusche die von außen an der Bordwand klapperten wurden im Bootsinnenraum verstärkt und bildeten mit den Klappern der Töpfe und Teller eine beständige Geräuschkulisse. Aber genug des Jammerns, wir vier wollten dies erleben, und aussteigen geht sowieso nicht mehr. Unser Schiff macht seine Sache sehr gut und wir hatten noch nie ein unsicheres Gefühl an Bord. Heute morgen kreuzte ein großer Frachter unser Kielwasser in 1km Entfernung. Eine sehr nahe Begegnung. Zur Sicherheit fragte ich ihn über Funk ob er uns auch gesehen hat. (Wir hatten ausserdem Vorfahrt). Ja, antwortete er, wir sehen euch und wir passen auf euch auf. Wir wünschten uns einander gute Fahrt und zogen weiter unsere Bahnen über den endlosen Ozean. Liebe Grüsse von Bord der Panta Rhei.

Mittwoch 18.1. – 2. Seetag

Das Kochen gestern war tatsächlich ein Kraftakt. Ich versuchte das Boot auf allen möglichen Kursen zu stabilisieren. Beigedreht mit backstehender Fock liegen war bei diesen hohen und manchmal brechenden Wellen nicht möglich. Der beste Kompromiss war mit kleiner Segelfläche vor den Wind und Wellen abzulaufen. Hier waren die Bootsbewegungen zwar kräfig aber etwas berechenbarer. Trotzdem war das Kochen von Chefkoch Albin und Hilfskoch Mario eine Spitzenleistung. Es gab Chili con carne – für Mario ohne carne aber mit Gemüse. Als Beilage gab es Reis. Der Wind hatte sich in der Nacht etwas beruhigt, etwas später auch die Wellen. Heute Vormittag konnten wir schon wieder die Segel ausreffen. Als dann der Wind Richtung Osten drehte konnten wir mit Genua und Fock schön als Schmetterling segeln. (Genua ausgebaumt an steuerbord und Fock backbord). So erreichten wir eine sehr stabile Fahrtlage und wir können mit den beiden Rollreffanlagen sehr schnell die Segel verkleinern bzw
vergrößern. Das Wetter bei uns ist sonnig und die fliegenden Fische flitzen beidseitig vom Rumpf hin und her. Bisher hat sich noch keiner zu uns an Bord verflogen. Unser gestriges Etmal betrug 124sm, wir versuchen unseren Tagesschnitt wieder etwas anzuheben. Nur mehr „1900sm“ und „15 Blogs“ nach Grenada. Liebe Grüsse von Bord der Panta Rhei.

Dienstag 17.1. – 1. Seetag

Gestern Montag sind wir zu mittag aus Mindelo abgefahren. Alle Stegnachbarn winkten und wünschten eine gute Reise. An der Hafenausfahrt standen 2154sm Entfernung bis zur Südspize Grenadas auf dem Display. Wind und Wetter war uns zum Beginn hold und so konnten wir gut im Kanal zwischen den Inseln Sao Vicente und Santo Antao durchfahren. Im Windschatten der Inseln fiel der Wind aus und wir mußten einige Stunden motoren. Abends frischte der Wind wieder auf und auch die Atlantikwellen nahmen unser Schiff und uns gefangen. Die Welle während der Nacht war echt richtig ungut und das Schlafen in der ersten Nacht sehr mühsam. Wir konnten trotzdem kochen, es gab Zucchinigemüse mit Kartoffeln. In der zweiten Nachthälfte ließ uns wieder der Wind im Stich und wir motoren 4 Stunden durch die aufgewühlte See. Beim Frühstück gingen gleich mal einige Gläser zu Bruch und der Inhalt ergoss sich in die Plicht.Eigentlich bräuchten wir 4 Hände um alles unter Kontrolle zu halten. Imme
rhin
hatten wir 116sm als Tagesetmal. Heute am Vormittag errreichte der Wind wieder 20-22kn und wir machten stark gerefft jetzt sehr gute Fahrt Richtung Westen. In den nächsten 2 Stunden werden wir unter 2000sm Entfernung bis Grenada kommen. Für das heutige Abendessen muß ich mir noch etwas überlegen wie wir die hüpfenden Pfannen samt Inhalt unter Kontrolle bringen können. Davon werde ich aber morgen berichten. Liebe Grüsse von Bord der Panta Rhei.

Marina Mindelo – Unsere Umgebung

Albin, unser Fotograf ist eigentlich immer unterwegs auf der Suche nach guten Motiven. Mit diesen Aufnahmen möchten wir unsere derzeitige Umgebung und das Leben rund um uns zeigen. An fast allen Schiffen wird noch fleißig gearbeitet. Proviant wird herangeschleppt und verstaut. Einigen Schiffen sieht man allerdings auch an, dass sie schon lange nicht mehr bewegt wurden.

Heute Sonntag werden wir es etwas gemütlicher angehen. So hatten wir es beim Frühstück vereinbart. Bis dann die beiden älteren Herren den Putzfimmel hatten und von 9:00 bis 11:30 das  Boot picobello rein putzten. Danke den beiden, in ihrem Schwung waren sie nicht aufzuhalten.

Draußen in der Stadt gibt es eine Militärparade und viele der Einheimischen sind auf den Beinen. Wir werden den letzten Tag vor der Abfahrt noch ruhig genießen. Morgen Vormittag werden wir ausklarieren und letzten Einkäufe erledigen, dann geht´s los.

Markttag in Mindelo

Der gestrige Samstag stand ganz im Zeichen des Großeinkaufs für Obst und Gemüse. Die Auswahl in der zentralen Markthalle ist riesig. Aber wir kennen nicht alle Produkte die angeboten werden und was der Bauer nicht kennt….

Wir decken uns ein mit grünen und gelben Bananen, Orangen und Zitronen, Papayas und Avocados. Gemüse gibt es auch in guter Qualität, wir kaufen Tomaten, Gurken, Weißkraut, Zucchini, Kürbis, Zwiebeln und Süßkartoffeln. Äpfel gibt es nicht, diese werden wir in einem Supermarkt kaufen.

Am Montag werden wir kurz vor der Abfahrt noch frische Produkte, wie Butter, Käse, Wurst, Fleisch und Brot einkaufen. Hier ist die Auswahl nicht so gut und auch leider optisch nicht so ansprechend. Ich werde mich noch auf die Suche begeben.

Samstag war wirklich der große Markttag in der Stadt. Zusätzlich hatte ein riesiges Kreuzfahrtschiff im Hafen festgemacht. Tausende Touristen überfluteten die Stadt und drängten sich zwischen den Marktständen. Die afrikanischen Händler nahmen dies mit Gelassenheit und machten das große Geschäft mit den Touristen, die nicht über die Preise verhandelten.

Mario war sich seines wilden Bartes überdrüssig. Er wurde uns „alten“ Männern schon immer ähnlicher und wollte sich wieder etwas jugendlicher abheben. Deswegen war ein Besuch beim Barbier vorgesehen.

Nach einigen Wochen mit südländischem Weißbrot ist der Appetit auf frisches heimisches Roggenbrot gehörig gestiegen. Ich habe den Backofen angeworfen und mein erstes Roggen-Weizen Sauerteig Mischbrot gebacken. Das Ergebnis kann sich optisch und geschmacklich sehen lassen. Ich bin froh dass ich mich mit ausreichend gutem Mehl aus der Heimat eingedeckt habe, hier gibt es leider nur eine Weizenmehlsorte zu kaufen.